Das Land der unbegrenzten Verschwendung

Ich war kürzlich verreist. Zum Zweiten Mal war ich in den USA. Nachdem ich letztes mal an der Westküste in SanFrancisco war und dort schon erste Eindrücke von den Vereinigten Staaten sammeln konnte, hatte ich diesmal die Gelegenheit mir recht ausführlich NewYork anzusehen.

Am dominantesten ist mir aufgefallen, dass überall geworben wird: Sei es um Jobs, Speisen und Getränke, Autos, Elektronik, Medikamente oder Parteien in der Politik. Wenn man auf der Straße angesprochen wird, dann fast immer, weil man etwas kaufen soll. Kurz gesagt, es geht praktisch immer um Geld oder Macht. Mein Lieblings Kabarettist nennt das Kapitalismus im Endstadium. Zugegeben gibt es ausnahmen. Ein netter Amerikaner hat mir am Times Square geholfen zur richtigen Bahn zu kommen. Und ich wurde noch nie so freundlich gefragt, ob ich Drogen kaufen will, wie im Washington Square Park.

Was New York selbst ausmacht, und mir so extrem auch nicht in San Francisco aufgefallen ist, dass alles von Menschen dominiert wird. Alles ist voll, von gigantischen Häusern, in denen Menschen wohnen oder arbeiten. Überall ist Stahl, Beton und Glas. Wo das nicht der Fall ist, ist wahrscheinlich eine asphaltierte Straße. Jeder Baum ist geplant. Kein Stückchen Natur ist so belassen, wie es mal war – vielleicht abgesehen von ein paar Felsen im Central Park. Einklang mit Natur und Umwelt habe ich nicht gesehen.

Die Supermärkte und auch die kleinen ‚Deli’s, bei denen man unter anderem frisches Obst und Gemüse kaufen kann, bieten einem wenigstens etwas Abwechselung bei der Ernährung. Endlich mal nicht das von Zucker und anderen Kohlenhydraten überladene Standardessen. Klar schmeckt das gut, aber auf Dauer hat es mich Obst und Gemüse sehr vermissen lassen. So kam ich auf die Delis. Wie immer gilt da auch das Motto: „Nicht kleckern, klotzen!“ Deswegen werden dort allabendlich extrem viele frische Lebensmittel einfach weggeworfen. Eine Recherche ergab, dass generell in den USA Essen Massenweise weggeworfen wird. Und das Dimensionen, die man sich als Europäer gar nicht bewusst machen kann. Ein Hoch darauf, dass es Ideen gibt, die Supermärkte bei uns dazu verpflichten sollen ihre abgelaufenen Lebensmittel zu spenden. Die Möglichkeiten in den USA mögen unbegrenzt sein, aber aktuell ist es die Verschwendung auch! Bisher habe ich die USA immer für ihre großen Leistungen sehr respektiert. Leider ist vieles übertrieben groß und damit unnötig verschwenderisch. Effektiv sind die Amerikaner. An ihrer Effizienz sollten sie meiner Meinung nach noch Arbeiten – da gibt es noch viel Platz nach oben!

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